Sharp Objects

Sharp Objects

Gesamtbewertung:

Um nicht zu viel zu verraten: In Sharp Objects geht es um eine alkoholabhängige Journalistin namens Camille, die nach Wind Gap, die Kleinstadt in der sie aufwuchs, fahren muss, um über den Mord an zwei Teenagern zu schreiben. Bei dem Versuch die Morde aufzuklären, kommen schreckliche Erinnerungen aus ihrer Kindheit, die Camille bereits verdrängte, wieder hoch.

Sharp Objects basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gillian Flynn, der Autorin von Gone Girl. Wer Gone Girl gesehen hat der weiß, wie gut Gillian Flynn ist, wenn es um Spannungsaufbau geht. Sie versteht, wie man den Zuschauer bis zur letzten Sekunde rätseln lässt. Auch bei Sharp Objects ist das der Fall. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Gillian diesmal nicht nur das Buch schrieb, sondern ach gleich das Drehbuch verfasste. Denn genau dann, wenn man denkt, man hätte das Rätsel gelöst und alle Mysterien wären aufgeklärt, wirft Sharp Objects einen weiteren Twist in die Runde, der mich auch noch Tage nach dem Anschauen beschäftigt.

Sharp Objects ist eine Miniserie. D. h. sie ist zwar länger als ein Film, aber nicht so lang wie eine herkömmliche Serie. Mit einer Lauflänge von 422 Minuten ist Sharp Objects zwar nicht gerade kurz, aber lässt den Zuschauer nach der zweiten Folge nicht locker.

Anfangs war ich skeptisch. Die zweite Folge war leider ein bisschen sehr träge und obwohl ich den Aufbau der Serie mochte und wissen wollte wer die Morde begangen hat, war ich nicht 100% dabei. Aber ich habe mich “gezwungen“ die Serie weiter zu schauen und das war eine verdammt gute Entscheidung.

Denn wenn wir erst einmal alle Charaktere kennen und schon einigermaßen wissen, wie wer drauf ist, können wir die Serie in vollen Zügen genießen. Ab Folge drei nimmt die Serie Fahrt auf. Sie wird dann zwar nicht schneller, ganz im Gegenteil, sie erzählt alles sehr ausführlich und nimmt sich Zeit auch kleineren Handlungssträgen Aufmerksamkeit zu geben. Für mich hätte diese Geschichte auch nicht kürzer erzählt werden können. Ich habe zwar den Roman nicht gelesen, doch vermute, dass es dort nicht unbedingt weniger ausführlich zu Sache geht.

Kommen wir mal ganz kurz zu den Schauspielern. Wäre das hier ein Kinofilm, hätten alle Schauspieler (Amy Adams – beste Hauptdarstellerin, Eliza Scanlen, Patricia Clarkson – beste Nebendarstellerin) zumindest Oscar-Nominierungen erhalten müssen. Alle spielen so glaubwürdig, so emotional berührend, dass man wirklich glaubt, sie seien im realen Leben genauso wie in dieser Serie (zum Glück ist das aber nicht der Fall). Generell ist die Serie sehr produziert. Man merkt, dass echte Profis am Werk waren. Produziert wurde Sharp Objects nämlich nicht nur von Amy Adams selbst, sondern auch von Jason Blum, der mit seiner Produktionsfirma Blumhouse für Hits wir Get Out, Der Unsichtbare (2020) oder auch Halloween (2018) verantwortlicht ist.

Eine Sache will ich noch erwähnen bevor ich ein Fazit ziehe.
Der Soundtrack ist einer der- wenn nicht sogar der beste, den ich bei einer Serie oder einem Film je gehört habe. Er passt sich perfekt den Situation an und gleichzeitig sehr sanft und einfühlsam aber auch spannungsaufbauen und erschreckend.

Sharp Obects ist eine klare Empfehlung von mir. Die FSK 16 kann ich nachvollziehen, doch warum Sharp Objects in England ab 18 ist, ist mir unklar.
Ich empfehle diese Miniserie ab 15 Jahren, wer sich traut kann sie aber auch schon früher schauen. Wer den Trailer mochte, wird auch das bekommen. Einfach nach der zweiten Folge weitermachen und man wird “für das Zuschauen belohnt“.

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Über den Film

Titel: Sharp Objects
Regie: Jean-Marc Vallée
Drehbuch: Ariella Blejer, Gillian Flynn, Dawn Kamoche, MArti Noxon, Scott Brown, Vince Calandra, Alex Metcalf
Produktion: Amy Adams, David Auge, Jason Blum, Vince Calandra, Marc Cote, Gregg Fienberg, Gillian Flynn, Charles Layton, Alex Metcalf, Claire Newman, Marti Noxon, Jessica Rhoades, Nathan Ross, Jean-Marc Vallée, Scott Brown, Marci Wiseman, Jeremy Gold
Musik: Susan Jacobs, Evyen Klean, Jackie Mulhearn
Schnitt: Jean-Marc Vallée, Véronique Barbe, Maxime Lahaie, Émile Vallée, Justin Lachance, Dominique Champagne, David Berman
Erscheinungsjahr: 2018
Länge: 422 min.
Fsk: 16