Shirley

Shirley

Gesamtbewertung:

 

Rose und Fred, ein junges Paar, kommen in einer neuen Stadt an. Bis sie eine Wohnung gefunden haben, dürfen sie bei Freunden, dem Universitäts-Professoren Stanley und der Horror-Roman Autorin Shirley, übernachten. Voraussetzung ist dabei, dass Rose auf die, gerade mental instabile Shirley aufpasst, die versucht ein neues Buch zu schreiben. Dabei scheint Rose nicht zu wissen, dass sie die Inspiration für Shirleys neues Buch wird.

Shirley ist ein Drama-Thriller, der zudem auch ein bisschen autobiografisch ist, da er sich an Shirley Jackson bedient, die eine echte Schriftstellerin von Horror-Romanen war, und unter anderem „Spuk in Hill House“ geschrieben hat, welches 2018 eine Netflix-Adaption bekommen hat. Dabei muss man Shirley Jackson aber nicht kenne, da der Film sich nur an ihrer Persona bedient, und kein Wissen voraussetzt.

Dabei gelingt es Shirley sehr gut, eine Geschichte mit einem so komplexen Charakter zu erzählen. Man hat nicht das Gefühl „erdrückt“ zu werden was emotionale oder nachdenkliche Momente angeht, sondern der Film erzählt eher mit Shirley, als über Shirley. Ein weiterer Faktor, warum Shirley Jackson als Hauptperson so gut funktioniert, ist das Schauspiel von Elisabeth Moss. Ihre Leistung ist hervorragend und man kauft ihr die Rolle jederzeit zu 100% ab.

Dabei ist Moss´ Schauspielleistung aber kein Einzelfall. Der gesamte Cast spielt ausgezeichnet und vor allem Odessa Young und der brillante Michael Stuhlbarg stechen heraus. Neben dem Ensemble ist aber ein weiterer Aspekt entscheidend für die Glaubwürdigkeit von Charakteren: das Drehbuch. Sarah Gubbins schafft es, alle Charaktere real wirken zu lassen und ihre Entscheidungen nachvollziehbar zu machen. Die Dialoge sind wundervoll und die Art, wie sie vorgetragen werden ist erstaunend anzuschauen. Einzelne Sätze sind sehr zitierbar und machen für ein tolles Schauerlebnis.

Generell ist Shirley ein sehr ästhetischer Film. Die Kameraarbeit, die Farben, das Licht, das Produktionsdesign, das Kostümdesign – sie alle tragen dazu bei, dass man seinen Blick nicht vom Bildschirm abwenden will, man quasi an ihn gefesselt ist. Auch, wie die Story erzählt wird trägt dazu herbei. 107 Minuten ist eine exzellente Laufzeit für Shirley, da der Film sich so Zeit lassen kann, Charaktere zu entwickeln, aber auch nicht zu langsam ist.

Ich hoffe, ihr schaut euch Shirley frühestmöglich an, da dieser hervorragende Film eure Zeit in allen Hinsichten wert ist. Wer Charakterstudien mag, wer ein langsames Drama mit tollen Charakteren und Dialogen mag, wer einen interessanten Thriller mag oder wer einfach nur einen super ästhetischen und toll anzuschauenden Film mag – all diese Wünsche erfüllt Shirley.

Ich empfehle Shirley ab 14 Jahren. Da es eigentlich nur eine psychologisch harte Szene gibt, die Sex-Szenen nicht so explizit sind, aber, wenn man länger darüber nachdenkt, der Film eigentlich traurige, für manche sogar depressive Themen behandelt.

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Über den Film

Titel: Shirley
Regie: Josephine Decker
Drehbuch: Sarah Gubbins
Produktion: Sarah Gubbins, David Hinojosa, Simon Horsman, Elisabeth Moss, Sue Naegle, Jeffrey Soros
Musik: Tamar-kali
Schnitt: David Barker
Erscheinungsjahr: 2020
Länge: 107 min.
Fsk: /